Vom 12. bis 15. Juni nahmen MCC-Studenten, die sich für die deutsche Sprache und Politik interessieren, an einer vom Deutsch-Ungarischen Institut organisierten Fachexkursion nach Stuttgart teil; ihre Erfahrungen sind im Folgenden zusammengefasst.
Unsere Reise nach Stuttgart begann aufgrund einer Flugannullierung schwierig, aber diejenigen, die es mit dem Morgenflug schafften, hatten die Möglichkeit, vom ersten Tag an an einem nützlichen und fachlich vielfältigen Programm teilzunehmen. Der morgendliche Abflug verlief alles andere als reibungslos, denn leider konnte die Hälfte des Teams aufgrund eines Fehlers der Fluggesellschaft das Flugzeug nicht besteigen, so dass sie erst am Abend zum Programm hinzustießen.
Unser erster Besuch führte uns zur Konrad-Adenauer-Stiftung, wo uns der derzeitige Direktor, Dr. Stefan Hofmann, über die Arbeitsweise der Stiftung und die von ihr angebotenen Stipendien, die für uns während unseres Studiums von Bedeutung sein könnten, berichtete. Anschließend haben wir gemeinsam zu Mittag gegessen, wo wir die Gelegenheit hatten, mit ihm in einer entspannten Atmosphäre nicht nur über berufliche Themen, sondern auch über alle möglichen anderen öffentlichen Fragen zu sprechen.
Nach dem Mittagessen erhielten wir im Rahmen einer Rundführung durch das IFA (Institut für Auslandsbeziehungen) einen Einblick in die Funktionsweise einer deutschen Bibliothek und eines Kulturinstituts, das auch internationale Wochen- und Monatszeitschriften herausgibt. Wir hatten sogar die Gelegenheit, das riesige unterirdische Bucharchiv zu besichtigen.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir im ungarischen Generalkonsulat in Stuttgart, wo wir die Gelegenheit hatten, die Mitarbeiter des Konsulats kennenzulernen und mehr über die Arbeitsweise der Einrichtung zu erfahren. Nach den intensiven und aufmerksamkeitsfordernden deutschsprachigen Programmen war es wirklich schön, wieder in einer familiären Umgebung zu sein, mit einem herzlichen Empfang und informellen Gesprächen. Auf der anderen Seite des Konsulatsgebäudes hatten wir die Gelegenheit, das Liszt-Institut, Ungarns Kulturinstitut in Stuttgart, zu besuchen. Es war gut zu erfahren, dass der Direktor des Instituts, Dr. Dezső B. Szabó, den guten Ruf Ungarns auch im Ausland mit Herz und Seele fördert und verbreitet.
Zum Abschluss des Tages verbrachten wir den Abend in einem gemütlichen Restaurant am Hauptplatz mit den Mitarbeitern des Generalkonsulats und Professor Dr. Michael Prosser-Schell, dessen Forschungsschwerpunkt die ungarisch-deutschen Beziehungen sind. Das gemütliche Abendessen war der ideale Ausklang für unseren langen Tag, an dessen Ende unseren Kollegen, die am Morgen zurückgeblieben waren, zu uns stießen.
Alles in allem haben wir bereits am ersten Tag viel über politische, diplomatische und kulturelle Institutionen in Deutschland, ihre ungarischen Aspekte und ihre regionale Rolle gelernt. Da die Fachprogramme in deutscher Sprache abgehalten wurden, hatten wir auch die Möglichkeit, unsere Sprachkenntnisse zu verbessern. Da einige von uns Studenten sind, die planen, ihr nächstes Semester an der Technischen Universität Karlsruhe zu verbringen, erwiesen sich die Kenntnisse und Kontakte, die sie auf dieser Reise gewonnen haben, als besonders nützlich.
Am zweiten Tag hatten wir die Gelegenheit, mit Steffen Bilger, dem stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, ein gemütliches Frühstück einzunehmen. Anschließend besuchten wir die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen, wo uns der Behördenleiter, Oberstaatsanwalt Thomas Will, einen Vortrag darüber hielt, wie das Institut gegen vergessene Kriegsverbrecher ermittelt hat und warum das von ihm geleitete Institut auch heute noch einen Auftrag hat.
Nach dem fachlichen Programm hatten wir die Möglichkeit, uns bei einer Führung durch das schöne Ludwigsburger Schloss zu entspannen. Nach der Pause ging es weiter zu unserem nächsten Ziel, dem Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg. Hier hörten wir unter anderem einen Vortrag über klimafreundliche Infrastrukturentwicklung in der Region. Zum Abschluss, als letzten Programmpunkt, kehrten wir in das Liszt-Institut zurück, wo das Buch "Der ungarische Staat" von Zoltán Szalai und Balázs Orbán feierlich vorgestellt wurde.
Den letzten Tag der Reise haben wir auch noch einmal optimal genutzt. Nach dem Frühstück besuchten wir das Deutsch-Französische Institut, wo wir uns über die Arbeitsweise der Einrichtung, ihre Struktur, ihr Kontaktnetz und ihre Forschungsbereiche informierten. Wir haben auch über die Ergebnisse der französischen Wahlen und das Wachstum der französischen Wirtschaft gesprochen. Anschließend besuchten wir die französischsprachige Bibliothek des Instituts, wo wir einen kurzen Überblick über die Geschichte der Bibliothek und die darin enthaltenen Bücher erhielten.
Als die Mittagszeit nahte, wurden wir in der Baden-Württemberg Stiftung herzlich empfangen. Vor dem gemeinsamen Essen gab es einen Vortrag. Wir erhielten eine Einführung in die Arbeitsweise, die Struktur und den Zweck der Stiftung. Wir konnten herausfinden, um welche Art von Stipendien sich ungarische Studierende bewerben können. Anschließend haben wir uns ebenfalls vorgestellt und eine Präsentation über die Struktur, die Arbeitsweise und den Auftrag des Deutsch-Ungarischen Instituts und des MCC gegeben. Dann teilten wir uns leckere Butterbrezeln und belegte Brote.
Im Laufe des Nachmittags besuchten wir den Landtag in Stuttgart. Nach einem strengen Einlassverfahren wurden wir durch die verschiedenen Stockwerke und Säle der Einrichtung geführt. Ein kurzes Simulationsspiel vermittelte uns eine Vorstellung davon, wie eine Plenarsitzung funktioniert, wie eine Parlamentsabstimmung aussieht, wie der Plenarsaal aufgebaut ist und wie die Menschen in den verschiedenen Fraktionen sitzen.
Der Tag und die Exkursion endeten mit einem Besuch bei der Redaktion der Stuttgarter Zeitung. In der Diskussion wurden wichtige Fragen aufgeworfen. Die Hauptfrage war: Geht die Zeit der auf Papier gedruckten Zeitungen zu Ende? Online-Zeitungen und -Medienplattformen sind schneller, einfacher und in der heutigen Welt dank des Internets von überall aus über verschiedene Computergeräte sofort zugänglich geworden. Darüber hinaus haben wir eine Fülle von Informationen über die Struktur und Funktionsweise der Nachrichtenredaktion gewonnen.
Autoren: András Ferenczy, Ágnes Ribánszki, Márk Éger