Dr. Klaus-Rüdiger Mai, Historiker und Publizist hielt mehrere Vorträge in Themen Deutschland im Umbruch und große Transformation. Er betonte in seiner Vorträge, dass in der Welt gerade ein Paradigmenwechsel stattfindet. Die Finanz- und Schuldenkrise, die Migrationskrise, die Überbevölkerung, der Klimawandel sowie der in der Ukraine laufende Krieg verdeutlichen, dass sich die Welt gerade in einem Epochenumbruch befindet, der in seinen Auswirkungen allenfalls mit dem Übergang von der Spätantike zum Mittelalter und vom Spätmittelalter zur Neuzeit vergleichbar ist. Laut Mai wird dieser Paradigmenwechsel von den verschiedenen gesellschaftlichen Strömungen bewusst oder unbewusst reflektiert. In diesem Podcast wurden weitere Merkmale des Umbruchs und der Transformation erläutert.

In einer wegweisenden Wahl haben die Deutschen im vergangenen Herbst ein neues Parlament gewählt, mit der 16 Jahre christdemokratische Regierung unter Angela Merkel zu Ende gingen. Erstmals seit der Kanzlerschaft Gerhard Schröders sind die Grünen in die Regierungsverantwortung zurückgekehrt und mit ihnen die Erwartung einer deutlichen Linksverschiebung der Bundespolitik. Gleichzeitig steht ihre Ideologie vor den Zwiespälten der tagesaktuellen Realpolitik in Militär, Energie und Wirtschaft. Diese Entwicklung ist symptomatisch für den Trend eines breiteren gesellschaftlichen Umbruchs, der das geistespolitisch-kulturelle Deutschland der letzten zwei Jahrzehnte erfasst hat, sich aber ebenso einer breiten, eher konservativen Schicht innerhalb der deutschen Bevölkerung stellen muss. Inwieweit dieser Trend das Land nachhaltig prägen wird, dürften die nächsten vier Jahre entscheidend zeigen. Was kennzeichnet den Umbruch in Deutschland? Wie wirkt er sich auf Gesellschaft, Politik und Kultur aus? Und nicht zuletzt, was bedeutet er für die deutsch-ungarischen Beziehungen?