Am 13. August 2022 wurde das erste Deutsch-Ungarische Sommerlager (Summer Camp 2022) im Cholnoky Jenő Kinder- und Jugendhafen und Studentenlager des Mathias Corvinus Collegium in Révfülöp am Ufer des Plattensees eröffnet. Die Teilnehmer waren 25 junge Deutsche und Ungarn, die die Zukunft der beiden Länder in Europa diskutierten. Das Camp wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Deutsch-Ungarischen Institut, der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland sowie der Konrad-Adenauer-Stiftung Ungarn organisiert.

Am Samstag begrüßten Péter Török, der Leiter des Studentenlagers in Révfülöp, und die Organisatoren die Teilnehmer. Das erste Abendessen und der Tanzabend boten Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen, das Eis zum Brechen brachte dann die Teambuilding-Sitzung am nächsten Tag.

Der erste Redner des Camps war der Europaabgeordnete der KDNP, György Hölvényi, der einen Vortrag über die Entwicklungspolitik der Europäischen Union in Afrika hielt. Anschließend besuchte die Gruppe das malerische Tihany, wo die Teilnehmer die Benediktinerabtei von Tihany besichtigten. Nach dem Kulturprogramm hielt Dr. Gerhard Papke, Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft, einen Vortrag darüber, was Deutschland Ungarn zu verdanken hat. Der rege Gedankenaustausch wurde beim gemütlichen Beisammensein am Abend fortgesetzt.

Den Auftakt des nächsten Tages machten Dr. Csaba Hende, Vizepräsident der Ungarischen Nationalversammlung, und Michael Winzer, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, indem sie im Rahmen einer interaktiven Diskussion eine Bilanz der deutsch-ungarischen Beziehungen zogen. Im Anschluss stellten die Teilnehmer verschiedene Fragen zu diesem Thema, was zu einem regen Meinungsaustausch führte. Dr. Hanna Hittner, ehemalige Generalkonsulin in Düsseldorf, sprach anschließend über die Herausforderungen, denen sie sich bei ihrer Arbeit in Deutschland während der Coronavirus-Pandemie stellen musste. Zum Abschluss des Tages hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, auf dem Plattensee zu segeln.

Am 16. August begann der Tag mit einem Planspiel, das von Sofia van der Vegt, Geschäftsführerin Ungarn der DUG, geführt wurde, bei dem die Camp-Teilnehmer bilaterale Gespräche simulierten und über die Energie-, Sicherheits- und Migrationspolitik Deutschlands und Ungarns diskutierten. Im Anschluss hörten die Camper mit großem Interesse einem Vortrag des Journalisten Mátyás Kohán zu, der für die ungarische bürgerlich-konservative Wochenzeitung Mandiner schreibt, und der den Teilnehmern eine neue und umfassendere Perspektive auf die ungarische Politik vermittelte. Anschließend fuhren die Campteilnehmer nach Szentbékkálla, wo sie eine geologische Formation namens Steinmeer besuchten.

Am letzten Tag der Veranstaltung hielt Dr. Piotr Kocyba, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Chemnitz, einen Workshop, in dem die Teilnehmer über mögliche Szenarien der Zukunft Ungarns innerhalb der Europäischen Union diskutierten. Zum Abschluss des Camps zogen die Vertreter der drei Organisationen eine Bilanz und motivierten die Teilnehmer zu weiterem, langfristigen Engagement für die deutsch-ungarische Freundschaft.

Wir danken allen Teilnehmern für ihre rege Beteiligung und freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!