Am 17. Februar hielt Dr. Péter Györkös, Botschafter Ungarns in Deutschland im Rahmen des gemeinsamen Veranstaltungsreihe der Medienschule und der Schule für Internationale Beziehungen: „Ambassadors‘ Talks“ einen Online-Vortag  für die Studenten des Mathias Corvinus Collegiums.

Das Thema war die Zukunft der deutsch-ungarischen Beziehungen, die vom  Botschafter nicht nur in politischer, sondern auch in kultureller Hinsicht angenähert wurden. Laut Györkös ist der Diskurs über die deutsch-ungarischen Beziehungen zurzeit zwar eher von den politischen und den wirtschaftlichen Themen dominiert, die guten wirtschaftlichen Beziehungen und die großen Investitionen hätten aber ohne guten historischen und kulturellen Beziehungen nicht zustande kommen können.

Die deutsch - ungarische Beziehungen sind traditionell gut. Zeichen dafür sind, dass das ungarische Gedächtnis wie das Grab von Königin Gisela, die ungarische Kapelle des Aachener Karolinger Doms und auch die Gedenkplakette in Erinnerung an die Grenzöffnung im Jahre 1989 am Reichstagsgebäude in Berlin allesamt geographisch und historisch Deutschland durchweben. Darüber hinaus erfuhren die Zuhörer, wieso Ungarn der beste Lehrling der „schwäbischen Hausfrauen“ geworden ist.

Die Flüchtlingskrise des Jahres 2015 verursachte einen Bruch in diesen guten Beziehungen, wobei offenbar wurde, dass sich die zwei Länder die Zukunft ihrer Gesellschaften anders vorstellen. Laut Györkös wäre die Normalisierung der Beziehungen wichtig, um das Prinzip des friedlichen Zusammenlebens - „Cohabitation“ – auf der europäischen politischen Ebene durchzusetzen. 

Neben den politischen Themen, die das deutsche und das ungarische öffentliche Leben bewegen, kam die Rolle der Medien als ein Aspekt zur Sprache, der die Beziehungen zwischen den beiden Ländern wesentlich beeinflusst. Leider erscheinen mehrere einseitige Berichte in den deutschen Medien, die ein negatives Bild über Ungarn darstellen. Diese negativen Darstellungen tragen leider zur Entfremdung der deutsch–ungarischen Beziehungen bei. Die große Anzahl von Fragen der Zuhörer zum Thema zeigte, wie wichtig und relevant das Thema ist.

Die Veranstaltung wurde von der Medienschule, von der Schule für Internationale Beziehungen und vom Deutsch-Ungarischen Institut für Europäische Zusammenarbeit gemeinsam organisiert.