Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ,,Deutschland und Ungarn im Gespräch“ haben das Deutsch-Ungarische Institut für Europäische Zusammenarbeit (DUI) am Mathias Corvinus Collegium und die Deutsch-Ungarische Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (DUG) am 17. März 2022 einen gemeinsamen Online-Vortrag zum Thema Wahlen in Ungarn gehalten. Die Zoom-Veranstaltung wurde von etwa 60 Zuschauern live mitverfolgt.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Dr. Gerhard Papke, dem Präsidenten der DUG, der in seiner Einführung nicht nur auf die ungarischen Wahlen, sondern auch auf die Auswirkungen des russisch-ukrainischen Krieges auf Ungarn einging. Sein Gesprächspartner war der Direktor des Deutsch-Ungarischen Instituts, Dr. Bence Bauer, der zunächst einen kurzen geschichtlichen Überblick über die Parlamentswahlen in Ungarn, von den ersten freien Wahlen bis zum heutigen Tag, gab. Er stellte auch das ungarische Wahlsystem vor und gab einen Einblick in die aktuelle politische Situation in Ungarn.

Angesichts der Aktualität des russisch- ukrainischen Krieges wies Herr Bauer auch darauf hin, dass Ungarn eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine spielt. Zudem betonte er, dass die Ungarn gerne bei der Betreuung von Flüchtlingen helfen, dies werde u.a. durch die Arbeit verschiedener Hilfsorganisationen deutlich. Er erwähnte auch die Flüchtlingskrise im Jahr 2015 und wies auf die Unterschiede zur aktuellen Situation hin. Er erläuterte auch die Positionen der ungarischen Regierung und der Opposition zum Krieg. Bence Bauer stellte auch die Entstehung der Oppositionskoalition und ihrer Parteien sowie die 12-jährige Arbeit der Regierungspartei vor.

Die Zuschauer stellten viele Fragen, beispielsweise, was von der Wirtschaft im Falle eines Regierungswechsels zu erwarten sei und in welche Richtung sich die Beziehungen zwischen den Visegrád-Ländern entwickeln könnten. Bei der Beantwortung der Fragen ging Herr Bauer auch auf die Minderheitenpolitik in Ungarn und damit auf die starke Vertretung der ungarischen Nationalitäten ein.