Am Abend des 12. November 2024 veranstaltete das Deutsch-Ungarische Institut für Europäische Zusammenarbeit einen Fachvortrag am MCC-Bildungszentrum in Székesfehérvár. Die Vorlesung von Professor Ludger Kühnhardt mit dem Titel „Die Situation nach der Schlacht - die EU und die USA nach den Wahlen zum Europäischen Parlament und den US-Präsidentschaftswahlen“ stieß auf großes Interesse. Der Saal war voll mit Studenten und interessierten Besuchern, die gespannt auf die Gedanken des renommierten deutschen Professors zur aktuellen geopolitischen Lage warteten. An der Veranstaltung nahmen rund 60 Personen teil.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Annamária Östör, Leiterin des MCC-Bildungszentrums in Székesfehérvár, welche die Teilnehmer begrüßte und in das Thema einführte. Nach den einleitenden Worten skizzierte Professor Kühnhardt die wichtigsten Ereignisse und Herausforderungen auf der europäischen und amerikanischen politischen Bühne, einschließlich der neuen Situation nach den Wahlen zum Europäischen Parlament und den US-Präsidentschaftswahlen. Er konzentrierte sich insbesondere auf die externen und internen wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen der Westen konfrontiert ist, sowie auf die von Russland ausgehende Sicherheitsbedrohung, die er als „totalitäre Diktatur der Staatssicherheit“ bezeichnete.

Im Anschluss an den Vortrag fand eine informelle Diskussion mit Bence Bauer, Direktor des Deutsch-Ungarischen Instituts am Mathias Corvinus Collegium und Péter Dobrowiecki, Forschungsleiter des Deutsch-Ungarischen Instituts, statt. Die drei Experten gaben eine eingehende Analyse der Beziehungen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten sowie des politischen Umfelds nach den Wahlen und beantworteten direkt die Fragen der Teilnehmer. Die Diskussion konzentrierte sich insbesondere auf die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA, die Bewältigung globaler Herausforderungen und aktuelle außenpolitische Dilemmata. Die deutsche Regierungskrise verlieh dem Vortrag eine besondere Aktualität, da die derzeitige politische Situation in einem der einflussreichsten Länder Europas große Auswirkungen auf die zukünftige Ausrichtung der Europäischen Union und die Entwicklung der transatlantischen Beziehungen haben könnte. In diesem Zusammenhang erläuterte Kühnhardt die Herausforderungen der deutschen Innenpolitik und ihre möglichen Folgen für die europäische Integration sowie die Entscheidungsfindung der EU. Von besonderem Interesse für die Teilnehmer war seine Analyse, wie sich dies auf die Beziehungen zwischen der EU und den USA in einem sich verändernden geopolitischen Kontext auswirken könnte.

Nach den abschließenden Bemerkungen von Bence Bauer hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich an einer informellen Diskussion und Debatte mit den Referenten zu beteiligen. Die Fragen aus dem Publikum bezogen sich auf ein breites Spektrum von Themen. Auf der Tagesordnung standen die EU-Erweiterung, die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Deutschland, die Politik der EU und Ungarns gegenüber China sowie die Energie- und Agrarpolitik.