Jürgen Habermas und Carl Schmitt sind anerkannte Größen im internationalen Verfassungsdiskurs. Habermas hat Schmitt dabei als den anti-universalistischen und nationalistischen Antipoden seiner Europakonzeption begriffen. Die starke Bejahung der Europäisierung und der Erweiterung wie Vertiefung der Europäischen Union hat sich später freilich auch bei Habermas skeptisch eingetrübt, wie es etwa sein Buchtitel „Ach, Europa“ (2008) anklingen lässt.
Carl Schmitt hat nach 1945 zur Europapolitik hingegen weitgehend geschwiegen, unterschied aber deutlich zwischen der überlieferten „Substanz“ Europas und den ersten Entwicklungsschritten der Europäischen Union. Schmitt sah den Hauptgegner seiner Mitteleuropakonzeption in den USA. Auch aus biographischen Gründen war er vergleichsweise russlandfreundlich und würde heute vielleicht zu den sog. „Putinverstehern“ zählen.
Der Vortrag soll die beiden gegensätzlichen Konzeptionen im Ansatz vorstellen und den Streit zwischen ihnen im Licht der jüngsten Entwicklungen seit 2022 zur Diskussion stellen. Zur Erörterung dieser Thematik veranstaltet das Deutsch-Ungarische Institut für Europäische Zusammenarbeit einen Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion:
Carl Schmitt und Jürgen Habermas über die Verfassung Europas
Vortrag samt anschließender Podiumsdiskussion mit
Prof. Dr. Reinhard Mehring
Professor für Politikwissenschaft und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
4. April 2024 (Donnerstag) | 18.00 Uhr
MCC Scruton | Tas vezér utca 3-7, 1113 Budapest
Die Sprache der Veranstaltung ist Deutsch, deutsch-ungarische Simultanübersetzung wird in begrenzter Anzahl zur Verfügung gestellt.
Teilnahme nur mit persönlicher Einladung und Registrierung. Die Anmeldung ist bis zum 3. April 2024 unter diesem Link möglich.
Der Veranstalter behält sich das Recht vor, auf der Veranstaltung Bild-, Audio- und Videoaufnahmen zu machen oder machen zu lassen, die ggf. veröffentlicht werden. Mit der Registrierung und der Teilnahme erklären Sie hierzu Ihr ausdrückliches Einverständnis.
