Die vom Deutsch-Ungarischen Institut für Europäische Zusammenarbeit organisierte Veranstaltung, die den Politikwissenschaftler Alexander Maximilian Eiber zu Gast hatte, fand am Abend des 5. März statt und wurde von rund 40 Personen besucht. Nach dem Vortrag des Politikwissenschaftlers folgte eine Podiumsdiskussion mit Bence Bauer, dem Direktor des Deutsch-Ungarischen Instituts für Europäische Zusammenarbeit.

 

Alexander Eiber war im Strategiestab des CSU-Parteivorsitzenden und Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder tätig und außerdem Leiter der Poltischen Akademie der CSU. Heute arbeitet er als Content Manager bei der Mediengruppe ÖSTERREICH. In seinem Vortrag stellte Eiber die Geschichte und Narrative des Konservatismus in Deutschland vor, der als Ideologie eigentlich erst mit der Anti-Aufklärungsbewegung von 1968 Einzug in Deutschland gehalten hat. In insgesamt sechs Thesen stellte der Politikwissenschaftler seine Gedanken zur Zukunft des Konservatismus und dessen Perspektiven dar. Einerseits profitiert der Konservatismus davon, wenn er eine kulturelle Bewegung bleibt, andererseits ist es wichtig ihn im gesellschaftlichen Kontext zu verstehen - der so genannte Zivilgesellschaft, die nicht per se schlecht ist, aber in Deutschland eher mit den linksgerichteten Parteien verknüpft ist. Auf der anderen Seite sollten seiner Meinung nach konservative(re) Parteien eine entsprechende Identitäts- und Anti-Elitismus-Politik betreiben, die in den Augen der Menschen wirksam sein kann. Dazu gehöre auch die so genannte „Phantasiepolitik“, deren Kern darin bestehe, die Möglichkeit des Zerfalls institutioneller Strukturen wie die der Kirche oder der Universität zu akzeptieren - mit Verweis auf die Studentenbewegungen von 1968. Der Politikwissenschaftler betonte auch die Bedeutung der „politischen Fusion“, also der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Lagern des politischen Spektrums und der „konservativen Internationale“.

In der sich an den Vortrag anschließenden Diskussion wurden mehrere Fragen - auch aus dem Publikum - aufgeworfen, unter anderem zur Regierungsbildung nach den deutschen Wahlen und zum Vergleich der ungarischen und deutschen Migrationspolitik.