Zum Anlass der am 14. März stattgefundenen Landtagswahlen in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz organisierte das Deutsch-Ungarische Institut für Europäische Zusammenarbeit am Mathias Corvinus Collegium ein Online-Rundtischgespräch auf der Plattform ZOOM. In der deutschen Politik spielen die Parlamentswahlen in den Ländern eine besondere Rolle, da die von ihnen ausgehende Dynamik das politische Geschehen des Jahres beeinflussen kann.
Aus diesem Grund analysierte Michael Winzer, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung die Ergebnisse der Landtagswahlen Baden-Württembergs und Rheinland-Pfalz. Er hob zwei Gründe neben der Corona-Krise hervor, wieso die CDU schlecht abschnitt und die Grünen gewannen. Seiner Meinung nach war der eine Grund dafür, dass die CDU keine systematische Nachwuchsarbeit betrieben hätte unter den sehr erfolgreichen CDU-Ministerpräsidenten. Der andere Grund war in seinen Augen, dass einige Themen von der CDU vernachlässigt wurden, wie zum Beispiel Klima- und Naturschutz.
Nach der Kurzanalyse folgte das Online-Rundtischgespräch, in dessen Rahmen Dr. Gerhard Papke, ehemaliger FDP-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Dr. Bence Bauer, Direktor des Deutsch-Ungarischen Instituts für Europäische Zusammenarbeit am Mathias Corvinus Collegium und Herr Michael Winzer miteinander diskutierten. Die Diskussion wurde von Tünde Volf-Nagy, Moderatorin beim ungarischen öffentlich-rechtlichen Radiosender Kossuth moderiert. In der Diskussion kam hervor, warum Winfried Kretschmann das Slogan von Angela Merkel – „Sie kennen mich“ vom Jahr 2013 kopierte und ob eine Koalition mit der Grünen möglich wäre. Daneben kam noch die Flüchtlingskrise vom Jahr 2015 und ihre Effekte an die Stärkung der Partei Alternative für Deutschland vor.
Zum Schluss wurde die Frage gestellt, welche Ratschläge die Panelisten nach Berlin weitergeben würden. Herr Michael Winzer wäre dafür, dass die CDU klare politische Leitlinien gibt in Zukunftsthemen wie zum Beispiel Digitalisierung, Bildung, künstliche Intelligenz und Datenschutz. Herr Papke würde die Botschaft weitergeben, dass die Kluft im Thema Zuwanderungspolitik zwischen den Parteien auf gar keinen Fall größer werde. Laut Herr Bauer wäre es, ein objektives Bild über Ungarn zu vermitteln, dies würde er allen Parteien mitgeben.
Am Ende der Veranstaltung hatten die Zuhörer die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen. So wurden Fragen mit Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit und auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in diesem Bereich gestellt.
Der Gedankenaustausch war zugleich auch die erste öffentliche Veranstaltung des neuen Leiters des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, Michael Winzer.