Das Bildungszentrum des Mathias Corvinus Collegium in Szombathely und das Deutsch-Ungarische Institut für Europäische Zusammenarbeit organisierten am 2. März 2022 eine Podiumsdiskussion anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Deutsch-Ungarischen Freundschaftsvertrags. An der Podiumsdiskussion nahmen Volkmar Klein MdB, Csaba Hende, Vizepräsident des ungarischen Parlaments, und Bence Bauer, Direktor des Deutsch-Ungarischen Instituts, teil. Die Veranstaltung, zu der mehr als 50 Gäste eintrafen, wurde von Kinga Dörstelmann-Fodor, Projektleiterin des Instituts, moderiert.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Katalin Böröcz Retteginé, Leiterin des MCC Bildungszentrums in Szombathely, gefolgt von einer kurzen Präsentation von Bence Bauer über die Aktivitäten des Deutsch-Ungarischen Instituts und die Bedeutung des deutsch-ungarischen Dialogs. Anschließend erörterten die Diskussionsteilnehmer fünf Fragen, die sich alle auf die deutsch-ungarischen Beziehungen bezogen. In diesem Zusammenhang betonte Volkmar Klein, wie wichtig es sei, Meinungen auszutauschen, Gemeinsamkeiten zu finden und die bilateralen Beziehungen weiter auszubauen. Csaba Hende blickte positiv auf die Unterzeichnung des Deutsch-Ungarischen Freundschaftsvertrages zurück, dessen Inhalt seiner Meinung nach in den letzten 30 Jahren weit übertroffen wurde, da junge Menschen in Ungarn beispielsweise die Möglichkeit haben, deutschsprachige Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zur Hochschule zu besuchen.

Alle beteiligten Redner legten dar, wer sich ihrer Meinung nach am meisten für die bilateralen Beziehungen eingesetzt hat: Bence Bauer hob den deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl für seine vorbildliche Art hervor, mit den Ländern Mittel- und Osteuropas auf Augenhöhe zu kommunizieren. Herr Klein erwähnte die Organisatoren des Paneuropäischen Picknicks und Herr Hende hob die Rolle von Gisela von Bayern hervor, ohne die das christliche Ungarn nicht zustande gekommen wäre. Die Redner wiesen darauf hin, dass die 16-jährige Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel sich auch positiv auf die gegenseitigen Beziehungen ausgewirkt habe, da Merkel viel für die Aufrechterhaltung der historischen Beziehungen getan habe, u. a. durch ihre Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Jubiläum des Paneuropäischen Picknicks in Sopron. Die Redner befassten sich auch mit der Frage, in welche Richtung die neue deutsche Regierung die bilateralen Beziehungen lenken könnte und äußerten sich optimistisch für die Zukunft. Am Ende der Diskussion wurde auch der Einfluss der Medien erörtert. Es wurde betont, dass die Medien in beiden Ländern dazu neigen würden, ein eher negatives Bild des anderen Landes zu zeichnen, was auch die Beziehungen zwischen den beiden Ländern beeinträchtigen würde.

Während seines Aufenthalts in Ungarn besuchte Volkmar Klein nicht nur Szombathely, sondern traf auch den israelischen Botschafter Yacov Hadas-Handelsman, Bischof Zoltán Balog und Professor Heinrich Kreft (Andrássy Universität). Er besuchte auch die Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer, wo er von deren Geschäftsführerin, Frau Barbara Zollmann, in die Tätigkeit der DUIHK eingeführt und wurde im Parlament vom Abgeordneten Dr. Imre Vejkey empfangen.  Der Generaldirektor des Mathias Corvinus Collegiums (MCC), Zoltán Szalai, präsentierte ihm die Arbeit des MCC und Herr Klein traf sich außerdem auch mit MCC-Studenten, wobei er seine Arbeit vorstellte und über aktuelle politische Themen in Deutschland diskutierte.