Die diesjährige Frühjahrsakademie des Deutsch-Ungarischen Instituts am MCC fand vom 21. bis 23. April 2023 in Esztergom statt. Diesmal nahmen zwei unserer Gastprofessoren, Prof. Dr. Heinz Theisen und Richard Schenk, unser Berater Frank Spengler, unser Forschungsleiter Péter Dobrowiecki und unsere Projektkoordinatorin Tünde Darkó am Fachprogramm teil.
Am Freitagnachmittag folgte nach einem Einführungsvortrag von Tünde Darkó ein Workshop zu den polnisch-russischen Beziehungen von Péter Dobrowiecki. Während des Workshops wurde anhand der historischen und aktuellen sicherheitspolitischen Erwägungen deutlich, warum es sich heute sagen lässt, dass die russisch-polnischen Beziehungen zum Konflikt prädestiniert sind. Daneben wurde das russische Narrativ zum russisch-ukrainischen Krieg und den jüngsten regionalen Konflikten erörtert.
Am Samstagmorgen hielt Tünde Darkó eine interaktive Sitzung über internationales Krisenmanagement. Die Studierenden setzten sich mit den durch den russisch-ukrainischen Krieg verursachten Problemen in der Europäischen Union auseinander und erhielten Einblicke in die Grundprinzipien der deutschen und ungarischen Migrationspolitik. Die Sitzung endete mit einer Diskussion über die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem ungarischen Nationalbewusstsein.
Das Fachprogramm am Samstag wurde mit einem englischsprachigen Gespräch unter der Leitung von Frank Spengler fortgesetzt, der die Situation derjenigen, die in der internationalen Entwicklungspolitik als Experten tätig sind, darlegte. Im Gespräch wurde auch über die Anforderungen, die gegenüber diesen Experten gestellt werden, ihre Wahrnehmung, ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten und auch alle positiven wie negativen Aspekte ihrer Arbeit gesprochen.
Am Samstagnachmittag hielt Prof. Dr. Heinz Theisen ein Seminar auf Englisch über die Rolle der Ukraine unter den Großmächten. Das Seminar vermittelte den Studierenden einen Einblick in den breiteren internationalen Kontext des Krieges sowie Theisens These, dass Russland aus moralischer und völkerrechtlicher Sicht Verantwortung und Schuld am Krieg in der Ukraine trage, aber der Westen aus Sicht des geopolitischen Realismus den Krieg mitprovoziert und mitverschuldet habe, indem er Russlands Fähigkeit zur Selbstbehauptung infrage gestellt habe.
Der Samstagabend wurde mit einem kulturellen Programm abgeschlossen. Mitglieder der Jugendgruppe des Tanzensembles der deutschen Nationalität aus Werischwar besuchten uns in Esztergom, um uns die Grundschritte der schwäbischen Tänze beizubringen. Die Veranstaltung wurde mit dem, von unserem Institut im Rahmen des Wunderbar-Festivals organisierten, Schwäbischen Tanzhaus kombiniert, sodass unsere Studierenden zusammen mit etwa 30 Teilnehmern in fröhlicher Atmosphäre die Grundlagen des Volkstanzes von den Traditionen der Ungarndeutschen bis in die Gegenwart erlernen konnten.
Am Sonntag, dem letzten Tag unserer Wochenendakademie, hielt unser Junior-Gastprofessor, Richard Schenk, einen Vormittag lang ein Seminar über die Herausforderungen des Verkehrs in der nationalen und internationalen Politik. Während des Seminars konnten die Studenten die Entwicklung des Verkehrswesens von der Pferdekutsche bis zur Gegenwart verfolgen und Einblicke in die politischen, technischen und sozialen Fragen gewinnen, die die Organisation des Verkehrs bestimmen.