Das Deutsch-Ungarische Institut organisierte vom 20. bis 22. November eine Studienreise nach Zürich für die Stipendiaten des MCC-Studentenprogramms. Ziel der Studienreise war es, das politische und wirtschaftliche System der Schweiz kennenzulernen und die deutsche Sprache in einer muttersprachlichen Umgebung zu üben.

 

Am ersten Tag der Studienreise traf Lorenz Baumann, Mitglied des Organisationskomitees des St. Gallen Symposiums, die MCC-Studenten und führte sie in den Zweck des Symposiums und die Bewerbungsbedingungen ein. Das St. Gallen Symposium versteht sich als weltweit führende Plattform für den generationenübergreifenden Diskurs über wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Entwicklungen. Das Symposium findet seit 1970 jedes Jahr im Mai an der Universität St. Gallen in der Schweiz statt. Die Studierenden interessierten sich vor allem für die Bewerbungskriterien, stellten aber auch viele Fragen zur allgemeinen Aufgabe des Symposiums.

Das zweite Programm der Studienreise war ein Besuch des Ernst&Young-Hauptsitzes in Zürich, wo die Studenten eine Präsentation der ungarischen Mitarbeiter und HR-Kollegen des Unternehmens erhielten. Während der Präsentation lernten sie die Arbeitsweise von E&Y kennen und erfuhren, wie man als ungarischer Mitarbeiter eine erfolgreiche Karriere bei einer der weltweit führenden internationalen Beratungsfirmen aufbauen kann.  

Die nächste Station der Studienreise war der Campus der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH), wo die Studierenden das Student Project House besuchten, einen kreativen Raum, in dem Studenten ihre eigenen Ideen verwirklichen können. Das Gebäude besteht aus mehreren Werkstätten (Elektrotechnik, Schreinerei, Informatik, Metallverarbeitung) und einem Konferenzraum, in dem die Studierenden in einer sicheren Umgebung experimentieren und ihre Konzepte testen können. Während des Besuchs hielten Dr. Judith Zimmermann, ETH-Leiterin für strategische Initiativen, und Dr. Lucie Rejman, Leiterin des Student Project House, eine Präsentation über die Innovationsstrategie der Hochschule und die Initiative des Student Project House selbst. Die MCC-Studierenden konnten Projekte besichtigen, die ETH-Studenten bereits umgesetzt hatten, darunter ein Flussboot, das PET-Flaschen aufspürt, sammelt und recycelt.

Unsere nächste Station war das Institut für Europarecht der Universität Zürich, eines der führenden Kompetenzzentren für Europarecht in der Schweiz, das Beratung, Ausbildung und Information in allen Bereichen des europäischen und schweizerischen Wirtschaftsrechts anbietet. Der Leiter des Instituts, Prof. Dr. Andreas Kellerhals, begrüßte die Studierenden und sein Kollege Michael Mayer hielt einen Vortrag über die Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union, wobei der Schwerpunkt auf den rechtlichen Aspekten lag. Im Anschluss an die Vorlesung hatten die Studierenden die Möglichkeit, die Bibliothek des Rechtswissenschaftlichen Instituts zu besichtigen, eines der beeindruckendsten Beispiele moderner Architektur in Zürich. 

Interessantes über das politische System in der Schweiz erfuhren die Studierenden auch beim Besuch des Zentrums für Osteuropastudien der Universität Zürich, wo die Professoren Jeronim Perović und Nada Boškovska die Gruppe empfingen und in einer informellen Diskussion zahlreiche Fragen zum politischen und Bildungssystem der Schweiz beantworteten.

Die letzte Station der Studienreise war der Thinktank Avenir Suisse. Avenir Suisse ist ein klassischer liberaler Thinktank, der sich mit der Zukunft der Schweiz in politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen beschäftigt. Begrüßt wurde die Gruppe von Dr. Jürg Müller, Direktor von Avenir Suisse in Zürich, der den Studenten in einem spannenden Referat die Forschungsschwerpunkte des Thinktanks vorstellte. Im Anschluss an die Präsentation fand ein reger Meinungsaustausch über die ungarische und die Schweizer Politik statt.

Neben dem intensiven Fachprogramm blieb noch genügend Zeit, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden und das Schweizer Käsefondue zu probieren.