02.01.23, 16:34
Fonay Tamás Álmos
Portrait, Geschichte
Vor genau 200 Jahren, am 1. Januar 1823, wurde der wohl berühmteste ungarische Dichter geboren. Wie kein anderer prägt Sándor Petőfi die ungarische Poesie bis zum heutigen Tag so maßgebend, dass sein Name mit der Dichtkunst annähernd eins wurde: Wenn man in Ungarn nach Gedichten gefragt wird oder an Lyrik, Poesie, ja, sogar Literatur im Allgemeinen denkt, kommt den meisten sofort der Name Petőfi in den Sinn. Jedoch war er nicht nur ein Dichter. Petőfi war vielmehr ein Freiheitskämpfer, ein Träumer und hat sich in seinen bloß 26 Lebensjahren als Volksheld verewigt. Trotz seiner über (Dichter-)Generationen andauernden Berühmtheit wurde und wird über ihn und sein Lebenswerk viel diskutiert. Petőfi ist eine solch kontroverse Persönlichkeit der ungarischen Kulturgeschichte geworden, über die man alles Mögliche sagen kann, und gleichzeitig auch alles Gegenteilige. In den Augen einiger war er egoistisch, aufgeblasen und schrieb volkstümliche Gedichte, in den Augen anderer gab er sich bescheiden, zurückhaltend, schweigsam und vertrat republikanische Ansichten. Daher stellt sich angesichts seines Geburtstags die Frage, wer dieser Mann war, nach dem in Ungarn in nahezu allen Gemeinden ein Platz oder eine Straße benannt wird, was er tat und warum er in Ungarn, im „Land der zehn Millionen Freiheitskämpfer“ so bedeutend wurde, dass sein Name sogar über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.